Samstag, 2. August 2008

Bäume bohren!

Der United States Geological Survey berichtet von einer neuen Methode um die Verteilung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) in Boden/Bodenluft und Grundwasser zu untersuchen. Eine Studie hat gezeigt, dass sowohl Kohlenwasserstoffe aus Benzinverunreinigungen, als auch chlorierte Kohlenwasserstoffe in Bäumen auf kontaminierten Standorten nachzuweisen waren.

Im Rahmen der Untersuchung wurden aus den Bäumen Probenkerne von ca. 8 cm Länge entnommen. Diese Proben wurden dann in Headspacegläser eingebracht und diese versiegelt. Nach Einstellung eines Gleichgewichtszustandes wurde der entstandene Dampfraum (Headspace) mittels Gaschromatographie untersucht.

Da die Baumwurzeln sowohl im Boden als auch in der flachen Grundwasserzone den flüchtigen Schadstoffen ausgesetzt sind, können die Holzkerne Hinweise auf das Vorhandensein dieser Verbindungen im Untergrund geben. Die Gewinnung und Analyse von Baumkernen könnte also eine einfache und schnelle Methode sein, um flüchtige Verbindungen im Untergrund festzustellen und zu kartieren, ohne Untergrunduntersuchungen durchführen zu müssen.

Inwiefern diese Methode bei der Untersuchung von Flächen oder beim Monitoring von Kontaminationen eingesetzt werden kann, muss sich noch zeigen. Vor allem werden Unterschiede im Ergebnis durch die verschiedenen Baumarten, Durchwurzelungstiefen, Gundwasserchemismus, saisonale Effekte aber auch durch die Art der Probengewinnung und -analyse hervorgerufen werden.

Interessant ist der Aspekt trotzdem und wer sich für Details interessiert, kann diese hier nachlesen.

Vielleicht wäre das auch mal ein Thema für eine Diplomarbeit hierzulande.

Oder falls schon mal jemand entsprechende Erfahrungen gesammelt hat, einfach hier über die Kommentarfunktion mitteilen.

Mit freundlichen Grüßen


Das Envisoft-Team